Es gibt keine "Psyche" zum "Hineinintervenieren"

27.02.2021

Bekanntlich teile ich die Setzung einer "operational geschlossenen Psyche" nicht - ich halte das für eine Erfindung. Nicht zu beobachten. Real inexistent. 

Alles, was sich beobachten lässt, sind Organismen, psychophysische Einheiten, die in einer Um- und Mitwelt (im Falle von Menschen) leben. Und diese Organismen verändern sich auch noch ständig, wenn wir die Veränderungen auch nur selten kategorisieren - selbst wenn sie dauernd stattfinden. 

Ein Wunder, dass uns Menschen überhaupt jemals "gleich" erscheinen können. Ein Wunder, dass wir "Psychen" setzen. Ein Wunder, dass wir morgens aufstehen und meinen, wir seien eine bestimmte Person. Mit Gewissheit. Und was vermittelt uns diese tägliche Gewissheit?

Nichts als die immer gleichen kommunikativen Schleifen, die wir verkörpert immer gleich zu produzieren scheinen. Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder. 

Ich meine, wir brauchen einen psychophysischen Zugang zur Musterunterbrechung (falls das gewünscht ist - von dem auch immer ...).

Das heißt - es geht nur verkörpert, da kommunikative Muster verkörpert erzeugt werden. Immer!

Wenn wir sprechen, so sprechen wir verkörpert.

Wenn wir schreiben, so schreiben wir verkörpert. 

Immer bilden das kommunikative Muster, das wir wahrnehmen, und unser Körper im Hier und Jetzt eine Einheit. 

Ob wir diese Einheit nun sehen wollen, oder nicht. Aber ich sehe verkörperte >Menschen<. Niemals habe ich je eine >Psyche< gehört, gesehen, gespürt, begriffen oder gerochen. 

Aber das genügt vielleicht nicht: Wir müssen dann auch die Umgebung verändern, den Kontext verändern. Ein bestimmter Boden lässt nur bestimmte Bewegungen zu - andere nicht. Wir können den Boden verändern, die Wände verändern.

Und dann gibt es da manchmal auch noch Personen, die etwas tun und sagen. Am Ende auch nach bestimmten Mustern vorgehen. Auch sie zwingen uns mitunter bestimmte Bewegungen auf. Wenn wir nicht aufpassen! Und wie passen wir da auf?