Über Sekten - und wie sie sich bilden
Sekten - sie entstehen durch Glaubenssätze. Irgendjemand schreibt ein paar Sätze nieder, meist umrankt von Glanz und Glorie. Etwas Gold, irgendein Name irgendeiner bekannten Einrichtung, irgendeine Persönlichkeit, die irgendeinen Rang hat. Oder auch ein "Wunder". Und so schnell können wir gar nicht schauen, gruppieren sich um solche Menschen und ihre Glaubenssätze Jünger. Die Gefolgschaft.
Wunder sind immer willkommen. Sie geben dem Leben jenen Sinn, den wir alle tief im Inneren suchen. Und auch eine "Lehre" - die Doktrin - ist sehr angenehm. Bequem. Sie verhindert erfolgreich das eigenständige Denken. Zugehörigkeit. Gemeinschaft. Lust.
Da die Sekte nur dann weiter existiert, wenn auch die Sektenhefte kontinuierlich gedruckt werden (was nicht in die Kommunikation kommt, das ist inexistent), ist es günstig, einen Verlag zu gründen (so kann niemand von außen die Werke der Sekte kontrollieren).
Läuft so ein System über eine gewisse Zeit - und werden Mitgliedsbeiträge bezahlt (in Form von Seminaren etc.) - so entstehen Strukturen. Die Sektenhefte, sie stapeln sich in Regalen. Sie werden wieder und wieder wahrgenommen. Kritik wird erstickt. Das ist prototypisch.