Sie müssen sich nur "einlassen" ... oder: Beschreibungen können auch Erklärungen sein 

07.05.2021

Autofriedhof


Heute schreibt ein deutscher Systemiker vom "Sich-Einlassen" auf das Konzept der Autopoiese. Verstehen Sie - er hat "sich einlassen". Und wenn Sie sich erst "einlassen", dann wird es ihnen mit der Zeit wie Schuppen von den Augen fallen. 

Ich bin nicht bereit, mich auf Texte "einzulassen". Ich denke über Texte nach, ich pflege sie aber nicht zu schlucken! Wenn sie unreflektiert sind und schwachsinnige Voraussetzungen gemacht werden, dann verwerfe ich sie. 

Ich lasse mich grundsätzlich nicht auf Texte ein. Das ist immer noch "nur Text" - und nicht das Leben. Wenn ein Konzept in keiner Weise begreifbar ist, ist es praktisch unbrauchbar. 

Und dieses Konzept ist nicht einmal eine Beschreibung. Autopoese lässt sich schlicht nicht "beobachten" - schon gar nicht in sozialen Systemen.  Was sich beobachten lässt, das ist Leben. Wie wir es erklären, das ist eine andere Frage. 

Es handelt sich um eine Erklärung! Und auch noch um eine billige. Auch andere Erklärungen sind möglich! (!)

In der "Philosophie eines mittleren Weges" war ich noch freundlicher - da habe ich die >Selbsterschaffung< und >Selbsterhaltung< als "Beschreibung" gefasst. Und doch ist es auch eine Erklärung, denn das "Selbst" in der ganzen Geschichte ist auch nur in Relationen zu denken, in Relation zwischen Innen und Außen (aus einer Beobachterinnenperspektive). 

Das "Autonome Nervensystem" ist keineswegs so "autonom", wie es uns erscheinen kann. Aber ein Anteil "Beschreibung" ist schon auch dabei, denn es gehorcht nicht dem Willen - insofern können wir es "autonom" nennen. Wie ein Reflex nicht dem Willen unterliegt. 

Wir können Begriffe erfinden, die etwas beschreiben und erklären zugleich. Das macht es nicht gerade einfacher, sie klar zu fassen.